Margit-Anna Süß
Die Münchnerin Margit-Anna Süß ist seit ihrer frühesten Kindheit von Musik umgeben. Geboren zu einer Zeit, als die heute allgegenwärtige Klangwolke noch in weiter Ferne und genügend Stille im Leben war, die sich durch Gesang und Instrumentalspiel ausfüllen ließ, da wuchs sie in einer Familie auf, für die das gemeinsame Musizieren ganz selbstverständlich zum Miteinander gehörte.
Mit neun Jahren begann ihr Harfen-Unterricht am Richard-Strauss-Konservatorium, wo ihre damalige Lehrerin Ragnhild Kopp bald die überdurchschnittliche Begabung erkannte, als ihre Schülerin die erste kleine Komposition schrieb. Nach gründlicher Vorbereitung folgten das Studium bei Ursula Lentrodt an der Münchner Musikhochschule und die erfolgreich absolvierte Meisterklasse. Aus purem Interesse am Vorgang beteiligte sich die Zwanzigjährige an einem Probespiel in Hamburg – und prompt erhielt sie die Stelle als Soloharfenistin des NDR-Sinfonieorchesters. Zur selben Zeit wurde sie vom Deutschen Musikrat in die Bundesauswahl junger Solisten aufgenommen und als solche zu sehr vielen Recitals eingeladen.
Die Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ermöglichten ihr mit ihren Stipendien ein zweijähriges Studium bei dem legendären französischen Harfenisten Pierre Jamet (1893-1991), der als junger Mann mit Maurice Ravel und vor allem mit Claude Debussy zusammengearbeitet hatte. Er war der erste, der Debussy seine Werke auf der Doppelpedalharfe anstelle der ursprünglich vorgesehenen Chromatischen Harfe vorführte und musikalisch mittels persönlicher Begegnungen erarbeitete. Für Margit-Anna Süß war die Zeit in Paris nach eigenen Worten von entscheidender Bedeutung: Die Welten, die ihr der greise Meister eröffnete, erwiesen sich als die Heimat der jungen Künstlerin, deren Karriere infolgedessen einen neuen Verlauf nahm, in dem sich »Orchesterdienst«, kammermusikalische und konzertante Aktivitäten und eine rege Reisetätigkeit harmonisch verbanden.
Der Beginn
Mit neun Jahren begann ihr Harfen-Unterricht am Richard-Strauss-Konservatorium, wo ihre damalige Lehrerin Ragnhild Kopp bald die überdurchschnittliche Begabung erkannte, als ihre Schülerin die erste kleine Komposition schrieb. Nach gründlicher Vorbereitung folgten das Studium bei Ursula Lentrodt an der Münchner Musikhochschule und die erfolgreich absolvierte Meisterklasse. Aus purem Interesse am Vorgang beteiligte sich die Zwanzigjährige an einem Probespiel in Hamburg – und prompt erhielt sie die Stelle als Soloharfenistin des NDR-Sinfonieorchesters. Zur selben Zeit wurde sie vom Deutschen Musikrat in die Bundesauswahl junger Solisten aufgenommen und als solche zu sehr vielen Recitals eingeladen.
... auf nach Paris!
Die Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ermöglichten ihr mit ihren Stipendien ein zweijähriges Studium bei dem legendären französischen Harfenisten Pierre Jamet (1893-1991), der als junger Mann mit Maurice Ravel und vor allem mit Claude Debussy zusammengearbeitet hatte. Er war der erste, der Debussy seine Werke auf der Doppelpedalharfe anstelle der ursprünglich vorgesehenen Chromatischen Harfe vorführte und musikalisch mittels persönlicher Begegnungen erarbeitete. Für Margit-Anna Süß war die Zeit in Paris nach eigenen Worten von entscheidender Bedeutung: Die Welten, die ihr der greise Meister eröffnete, erwiesen sich als die Heimat der jungen Künstlerin, deren Karriere infolgedessen einen neuen Verlauf nahm, in dem sich »Orchesterdienst«, kammermusikalische und konzertante Aktivitäten und eine rege Reisetätigkeit harmonisch verbanden.
Im Orchester
Noch während ihres Aufenthaltes in Paris erhielt Margit-Anna Süß das Angebot, mit Horst Stein und den Bamberger Symphonikern auf eine Südostasien-Tournee zu gehen. Daraus resultierten jahrelange Gastspiele in den Reihen des Orchesters, dem bald weitere renommierte Klangkörper folgten: Unter Herbert von Karajan begann eine mehr als zehnjährige Tätigkeit als ständige Aushilfe bei den Berliner Philharmonikern, die unter Claudio Abbado und Sir Simon Rattle fortgesetzt wurde und über zwei Jahrzehnte die Veranstaltungen bei den Salzburger Osterfestspielen einschloß.
Im Konzertsaal
Daneben war Zeit für Europa-Tourneen und Reisen nach Japan, Südamerika und in die USA. Margit-Anna Süß gastierte unter anderem als Solistin bei den Salzburger Festspielen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau und dem Jerusalem Festival sowie bei den Weltharfenkongressen in Maastricht, Straßburg und Prag. Als Solistin war sie eingeladen bei den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado, dem Orchestre National de Lyon unter Emanuel Krivine, dem Jerusalem Symphony Orchestra unter David Shallon, dem English Chamber Orchestra, dem Prager Kammerorchester, dem Kammerorchester Heilbronn, dem Orquestra Sinfonica de Tenerife, der NDR Radiophilharmonie Hannover und vielen anderen.
Die Kammermusik
In kammermusikalischen Formationen präsentierte sich Margit-Anna Süß unter anderem mit den Flötisten András Adorján, James Galway, Stephanie Hamburger, Emmanuel Pahud und Wolfgang Schulz, den Oboisten Albrecht Mayer und Hansjörg Schellenberger und dem Kontrabassisten Klaus Stoll, mit dem Jerusalem Quartet, dem Haydn-Ensemble Berlin und dem Ensemble Wien-Berlin.
Ensemble Wien-Berlin
Der zuletzt genannte Name leitet direkt zur Diskographie der Künstlerin über, die sich aus Produktionen der Labels Deutsche Grammophon, Sony Classical, Denon und Campanella Musica zusammensetzt und ein außergewöhnlich breit gefächertes Repertoire von Musique à Versailles bis in die jüngste Vergangenheit enthält. Viele sehr vorteilhafte, nationale und internationale Besprechungen begleiteten die Veröffentlichungen, von denen die DG-Aufnahme mit französischer Kammermusik wie eine Quintessenz der vielen Stunden erscheint, in denen Pierre Jamets Schülerin gelernt hat, die Harfe im Sinne der Impressionisten zu spielen: Die Sprecherin Catherine Deneuve, das sechsköpfige Ensemble Wien-Berlin und Margit-Anna Süß sind hier mit Claude Debussys betörenden Chansons de Bilitis zu hören, denen unter anderem die späte »Trio-Sonate« sowie Maurice Ravels Introduktion und Allegro zur Seite stehen. Ein »Grand Prix du Disque« belohnte das musikalische Juwel.
Campanella Musica
Ausgezeichnet wurde auch die Campanella-CD mit den Konzerten für Harfe, Oboe und Kammerorchester von Witold Lutosławski und Frank Martin: Die Interpretation des Ehepaares Margit-Anna Süß – Hansjörg Schellenberger und des von Zoltán Peskó geleiteten Budapester Franz Liszt-Kammerorchesters erschien 1999 auf der »Vierteljahresliste« des Deutschen Schallplattenpreises.
Die Lehrerin
Viel Anerkennung erhielt und erhält Margit-Anna Süß auch für ihre Tonträgerproduktionen. Unter anderem wurde eine für die DGG entstandene Einspielung französischer Impressionisten mit dem Ensemble Wien-Berlin und der Schauspielerin Catherine Deneuve mit einem Grand Prix du Disque ausgezeichnet, und erst vor kurzer Zeit erregte das ungewöhnliche Solo-Album mit den Impromptus von Franz Schubert großes Aufsehen: Diese Veröffentlichung ist nicht nur unter rein musikalischen Gesichtspunkten als gelungen zu bezeichnen; sie demonstriert darüber hinaus auf ideale Weise die sogenannte »Zwischendämpfungstechnik«, durch die die Künstlerin eine außerordentliche Klarheit erzielt und sogar ursprünglich-authentische Klavierstücke überzeugend wiedergeben kann, wie sie beispielsweise an der Sibelius-Akademie Helsinki, am St. Petersburger Konservatorium, am Royal Northern College of Music in Manchester und an der Universität Tokio den Teilnehmern ihrer internationalen Meisterklassen nahezubringen nicht müde wird. Seit dem Wintersemester 2015 unterrichtet Margit-Anna Süß an der Kunstuniversität Graz, die ihre Gastprofessur im Jahre 2017 in eine ordentliche Professur umwandelte.
Fotograf: Bonifaz Weiss